Peru, Mai/Juni 2018
Noch nie zuvor hatten wir so viel Zeit für eine FreitagTravel- Reise! Sechs
Wochen waren jedoch nicht zu lange für das ganze Reiseprogramm, welches alle
von uns angebotenen Varianten abdeckte. Einmal mehr hatten wir in Peru fantastische Natur- und Kulturerlebnisse! Für uns ist und bleibt Peru eines der schönsten
und abwechslungsreichsten Länder dieser Erde und eine Top-Reisedestination!
Colca Canyon und Kondore
Eine der Hauptattraktionen in Peru ist der Colca
Canyon wegen der berühmten Andenkondore,
die man hier vom oberen Rand aus sehen kann. Wir machen im tiefsten Canyon der
Welt ein interessantes 3 Tages-Trekking mit insgesamt je 2000 Höhenmetern
hinunter und wieder hinauf für eine erste Akklimatisation.
Es ist ein erhabenes Gefühl, den majestätischen Andenkondor, einen der grössten Greifvögel der Erde mit einer Flügelspannweite
über 3 Meter, zu beobachten. Wir sind zum richtigen Zeitpunkt da und erleben dank
der Thermik eine wahre Flugshow mit ca 20 Tieren! Wirklich beeindruckend, wie
elegant diese Vögel ohne Flügelschlag dahingleiten! Apu Kuntur nannten die Inka
den Andenkondor, den sie als heilig
ansahen. Heute wird der König der Lüfte leider von Farmern gejagt, weil er sich nicht
nur von Aas ernährt, sondern manchmal auch ihre Lämmer schlägt.
Magische Inseln im Titicacasee
Fernab von Autos, Strom und Technik liegen im Titicacasee auch die kleinen, idyllischen Inseln Amantaní und Taquile. Hier gibt es keine Hotels oder Hostels. Besucher, die sich
mit einem einfachen Leben begnügen, übernachten bei Familien und nehmen die
Mahlzeiten gemeinsam mit ihnen ein. Taquile
ist berühmt für seine strickenden Männer, die auch spinnen, weben und sticken! Die
hochwertige Textilkunst von Taquile hat
es sogar 2008 auf die Liste des immateriellen Kulturerbes der Unesco
geschafft.
Die Traditionen auf beiden Inseln sind einzigartig! Die Bewohner von Taquile und Amantaní sind nämlich in einer Genossenschaft organisiert, die sich
an die Gebote der Inka hält: „Nicht stehlen, nicht lügen, nicht faul sein!“ Dieser
Leitsatz scheint zu funktionieren, denn die Einheimischen kommen ohne Polizei
aus. Auch der Tourismus wird von der Genossenschaft kontrolliert. Dadurch
konnte bis heute jeder Hotelbau verhindert werden.
Spektakuläre Montañas Coloradas
Sie sind ein
geologisches Phänomen und wirken fast surrealistisch - die farbenprächtigen Rainbow Mountains im Andenhochland von
Peru. Bis zu sieben verschiedene
Farben verlaufen parallel zueinander wie ein Regenbogen. Die bunte Färbung ist
vor Millionen von Jahren durch Mineralien in überlagerten Sedimentschichten
entstanden, die durch die Plattentektonik nach oben gedrückt wurden. Dabei hat Eisenoxid zur rötlichen Färbung geführt,
Magnesium zu den helleren Pinktönen,
und eine Reaktion von Kupfer mit
Wasser und Sauerstoff zur blaugrünen Verfärbung. Es gibt zwei Regionen, in
denen man dieses Naturschauspiel erleben kann. Dazu muss man jeweils eine längere Anfahrt, sowie eine ca. 3h -Wanderung
bis auf eine Höhe von mehr als 5000 m in Kauf nehmen.
Amazonas-Regenwald, Manú-Nationalpark
Der Manú-Nationalpark im Südosten Perus
gehört zu den artenreichsten Biosphärenreservaten der Welt und ist seit 1987 Unesco Weltnaturerbe.
Wer noch unberührten, tiefen Dschungel erleben will, sollte sich 1 Woche Zeit
nehmen, damit sich die lange, eintägige Anfahrt von Cusco und wieder zurück überhaupt
lohnt.
Wer zudem lange Bootsfahrten, einfache Unterkünfte und Mosquitos (keine
Malariagefahr!) nicht scheut, wird nicht enttäuscht! Auf zahlreichen Tages-und
Nachtexkursionen sehen wir Wasserschweine, Tapire, Riesenotter, Kleiner Ameisenbär,
Kaimane, Schildkröten, verschiedene Affen, zahlreiche Vogelarten,
Pfeilgiftfrösche, Spinnen, tropische Schmetterlinge, ja sogar von Weitem einen
Jaguar!
Andengipfel Chachani und Ishinca
Klar, dass auf einer FreitagTravel-Reise in den Anden 1-2 Gipfelbesteigungen
nicht fehlen dürfen! Unser erster Gipfel war der Nevado Chachani (6075 m) im
Süden Perus, in der Nähe von Arequipa. Wohl der einzige Sechstausender der Welt,
den man von einem Stadthotel aus in einem Tag bewältigen kann - vorausgesetzt, man
ist vorher „richtig“ akklimatisiert und bringt die physiche und mentale Stärke
mit.
Obwohl er 500 Meter weniger hoch ist, ist der Nevado Ishinca (5530 m)
in der Cordillera Blanca, in den zentralen Anden Perus die weitaus grössere Herausforderung! Nach einem
Trekking im herrlich grünen Ishinca-Tal gelangen wir zu unserem Base Camp auf 4350 m. Von dort aus brauchen wir 14 Stunden für die Überschreitung des Gipfels mit bis zu 60 Grad steilen Gletscherhängen
und den mühsamen Abstieg über Moränengeröll.
Machu Picchu und Chavín
Das Weltkulturerbe Machu Picchu ist eine der grossartigsten archäologischen Stätten
der Welt! Das bautechnische Meisterwerk der Inka
passt sich hervorragend in seine Umgebung ein und bringt jeden Besucher zum
Staunen! Machu Picchu und andere
Inkastätten sind der Publikumsmagnet von Peru.
Die wenigsten Touristen wissen jedoch, dass es 2500 Jahre vor den Inka eine
Kultur gab, die nicht minder eindrücklich ist und als Mutterkultur Perus bezeichnet wird, da sie alle nachfolgenden
Kulturen erheblich beeinflusst hat. 2 Fahrstunden von Huaraz liegt die geheimnisvolle Tempelanlage Chavín de Huántar, die damals ein bedeutendes,
religiöses Kultzentrum war. Das Museum
Rietberg in Zürich hat dieser faszinierenden Chavín-Kultur in enger Zusammenarbeit mit Peru 2012/13 eine Ausstellung
gewidmet.